Berlin, 3. 9. 2020 – Den Stopp des umwelt- und klimaschädlichen Handelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten fordern Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten heute Morgen in Berlin.
„Brandgefährlich für den Amazonas: EU-Mercosur Deal stoppen“ projizierten sie am frühen Morgen auf die Fassade des Auswärtigen Amts. Anlässlich des internationalen Amazonas-Tages am 5. September stehen bewegte Bilder von lodernden Flammen im Mittelpunkt der Projektion. Durch das EU-Mercosur Handelsabkommen droht sich die massive Regenwald-Zerstörung weiter auszudehnen. „Außenminister Maas muss sich gegen das Abkommen stellen, um das grüne Herz des Planeten zu schützen“, sagt Greenpeace-Waldexpertin Gesche Jürgens.
Sogar Kanzlerin Angela Merkel äußerte sich zuletzt kritisch zum Abkommen und begründete ihre Zweifel mit der zunehmenden Waldzerstörung. Dabei hatte sie sich bislang für den Abschluss des Abkommens während der EU-Ratspräsidentschaft ausgesprochen. Auch der Vorsitzende der Handelsausschusses im Europarlament, Bernd Lange (SPD), sagte, dass Abkommen sei auf Eis zu legen. Außenminister Heiko Maas hingegen hat nicht erneut Stellung bezogen. Das Abkommen zwischen den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay sowie der EU sieht unter anderem höhere Importquoten für Agrarprodukte wie Rind- und Geflügelfleisch vor. So würde Europa deutlich mehr Produkte importieren, für die in Südamerika großflächig Wälder zerstört werden. Viele der aktuellen Feuer werden absichtlich gelegt, um Flächen für die industrielle Landwirtschaft vorzubereiten.
Bei einer repräsentativen Kantar-Umfrage im Auftrag von Greenpeace im August (online hier: https://act.gp/3hPAH0e) befürworten 85 Prozent, dass ein Handelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur die Stärkung von Menschenrechten und sozialen Standards erfüllt. 84 Prozent sehen außerdem die Stärkung des Umweltschutzes als zentrale Eigenschaft (Mehrfachnennung war möglich). Unter den SPD-Wählerinnen und Wählern sprachen sich sogar 94 Prozent für Menschenrechte und 91 Prozent für Umweltschutz aus.
Maas betonte noch im Juni die Bedeutung starker Handelsbeziehungen mit dem Mercosur und sprach sich für das Handelsabkommen aus. „Natürlich muss das Auswärtige Amt Krisen mit internationaler Zusammenarbeit begegnen“, so Jürgens. „Zukunftsfähige Handelsabkommen müssen aber den Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen. Sie dürfen nicht Branchen fördern, die Menschenrechte verletzen und die Umwelt zerstören.“
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