Homberg, Hessen, 11. 10. 2020 – Mit einem Gleitschirm protestieren Greenpeace-Aktive heute Morgen über dem Dannenröder Wald für eine klimaschonende Verkehrsplanung und gegen weitere Waldzerstörung für die Autobahn 49. Der elektrisch betriebene Paramotor zieht ein Banner mit einem durchgestrichenen Autobahnzeichen und der Forderung „Wald statt Asphalt“. Der Flug folgt der geplanten Route der A49. „Diese Autobahn wurde geplant, als die Klimakrise weit weg schien – jetzt ist sie mitten in Deutschland angekommen, und die Verkehrsplanung muss darauf reagieren“, sagt Greenpeace Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Nach drei Dürresommern gesunden Wald für eine weitere Autobahn zu roden, ist wie Feuer mit Benzin zu löschen. Verkehrsminister Scheuer muss den Bau der A49 stoppen.“
Für den Weiterbau der in den 70er Jahren geplanten A49 sollen nördlich von Frankfurt etwa 85 Hektar Wald gerodet werden. Der besonders umstrittene Dannenröder Wald ist ein intakter Laubmischwald mit teilweise über 200 Jahre alten Bäumen und seltenen Tieren. Das Areal liegt in einem Trinkwassergebiet, das etwa 500.000 Menschen versorgt.
Mit 13.000 Kilometern ist Deutschlands Autobahnnetz schon heute eines der dichtesten Europas. Dennoch plant das Verkehrsministerium von Andreas Scheuer (CSU) in den kommenden zehn Jahren rund 80 neue Autobahnprojekte. In mehr als 200 Projekten sollen Autobahnen ausgebaut werden. „Mehr Straßen heißt mehr Autos heißt mehr Schäden für Natur und Klima“, so Stephan. „Wir brauchen eine Verkehrsplanung die Natur schützt und saubere Alternativen zum Auto konsequent stärkt. Mindestens bis offene ökologische Fragen geklärt sind, muss Hessens Landesregierung die Rodungen aussetzen.“
Wie der Verkehr einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, entwickelt sich schon jetzt zu einem zentralen Thema für die kommende Bundestagswahl. Die Grünen fordern ein Stopp für weitere Autobahnen und Bundesstraßen, damit solche Projekte mit den Klimazielen und auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft werden. Der Anteil des Verkehrs am gesamtdeutschen Ausstoß an Treibhausgasen nimmt kontinuierlich zu. Im vergangenen Jahr stieg er erstmals über 20 Prozent. Während die Emissionen in den meisten Bereichen seit 1990 gesunken sind, lagen sie im Verkehr vor der Corona-Krise höher als vor 30 Jahren.
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