Kommentar: Fangquoten Ostsee-Fischerei

Die EU-Agrarminister haben sich gestern Abend in Brüssel auf neue Fangquoten für die Ostsee-Fischerei geeinigt. Im kommenden Jahr sollen danach 50 Prozent weniger westlicher Ostsee-Hering gefangen werden als in diesem Jahr. Die Fangquote für den westlichen Dorsch erhöht sich dagegen um fünf Prozent. Die Vorschläge beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die beide Fischarten in der Ostsee stark gefährdet sehen. Es kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:

Die drastische Quotenkürzung beim Hering wird den Fischern am Ende nichts nutzen, nur ein sofortiger Fangstopp für Hering und Dorsch für die nächsten Jahre wäre richtig gewesen. Finanzierungen zur Überbrückung sollte die EU vor allem den handwerklichen Küstenfischern zahlen. Diese Fischer sollten auch bevorzugt Fangquoten erhalten, wenn Fischerei wieder verstärkt möglich ist. Die Industrieflotten mit ihren riesigen Trawlern müssen in beiden Fällen das Nachsehen haben, schließlich sind sie hauptverantwortlich für die rücksichtlose Überfischung der deutschen Ostsee. Thilo Maack, Greenpeace-Meeresbiologe

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