Die EU-Agrarminister haben sich gestern Abend in Brüssel auf neue Fangquoten für die Ostsee-Fischerei geeinigt. Im kommenden Jahr sollen danach 50 Prozent weniger westlicher Ostsee-Hering gefangen werden als in diesem Jahr. Die Fangquote für den westlichen Dorsch erhöht sich dagegen um fünf Prozent. Die Vorschläge beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die beide Fischarten in der Ostsee stark gefährdet sehen. Es kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:
Die drastische Quotenkürzung beim Hering wird den Fischern am Ende nichts nutzen, nur ein sofortiger Fangstopp für Hering und Dorsch für die nächsten Jahre wäre richtig gewesen. Finanzierungen zur Überbrückung sollte die EU vor allem den handwerklichen Küstenfischern zahlen. Diese Fischer sollten auch bevorzugt Fangquoten erhalten, wenn Fischerei wieder verstärkt möglich ist. Die Industrieflotten mit ihren riesigen Trawlern müssen in beiden Fällen das Nachsehen haben, schließlich sind sie hauptverantwortlich für die rücksichtlose Überfischung der deutschen Ostsee.Thilo Maack, Greenpeace-Meeresbiologe
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.
Greenpeace warnt: Meeresschaum an deutscher Nord- und Ostseeküste mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien belastet
Der Meeresschaum an den Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace an Sandstränden weisen hohe Konzentrationen dieser langlebige...
Greenpeace-Stellungnahme zum havarierten Öltanker der russischen Schattenflotte vor Rügen
Die havarierte Eventin ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen. Das jüngste Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Sc...
Greenpeace Stellungnahme zur heute erweiterten EU-Sanktionsliste gegen russische Schattenflotte
Das Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Schritt aber noch unzureichend. Es kommt zu spät und lässt die Ostsee ungeschützt. Weiterhin werden täglich schrottreife Tanker durch die Ostsee fahren u...
Greenpeace-Stellungnahme zu den EU-Fangquoten im Nordostatlantik
Die EU-Fischereiminister:innen haben sich auf die Fangquoten im Nordostatlantik für 2025 und teils 2026 geeinigt. Zahlreiche Quoten, darunter auch die für den bereits stark überfischten Kabeljau, l...