Aufgrund der angespannten Lage auf dem Schweinemarkt prüft Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) mögliche Hilfen. Aktuell werde mit der Branche und der EU-Kommission ausgelotet, was nötig und geeignet sei, um die Märkte zu stabilisieren, einen «Schlachtstau» abzubauen und am stärksten betroffene Schweinehalter zu unterstützen, erklärte Klöckner anlässlich einer Schaltkonferenz mit den Ländern am heutigen Tag. Es kommentiert Stephanie Töwe, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin.
Staatshilfen für die Schweineindustrie verschlimmern die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme von Billigfleisch nur weiter. Bessern kann Ministerin Klöckner die Lage nur, wenn sie die industrielle Fleischproduktion mit politischen Mitteln umgestaltet. Die Branche muss weg von ihrer Exportfixierung hin zu einer regionalen Produktion für hiesige Verbraucherinnen und -verbraucher. Vom austauschbaren Billigfleisch zu einer Qualitätsproduktion, die Tiere und Umwelt besser schützt. Nun rächt sich, dass Ministerin Klöckner bis heute nicht die Empfehlungen der Borchert-Kommission umgesetzt hat. Schon längst hätte sie eine Tierwohlabgabe beschließen können, um den Umbau der Tierhaltung zu finanzieren.
Um das jahrzehntelang auf Wachstum und Export getrimmte System zu ändern, muss jedoch nicht nur der Staat Geld bereitstellen, sondern auch der deutsche Lebensmittelhandel: Denn die Dumpingpreise der Supermärkte tragen eine Mitschuld an dieser Fehlentwicklung.Stephanie Töwe, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Kristina Oberhäuser
- Pressesprecherin Agrarwende
- kristina.oberhaeuser@greenpeace.org
- 0171-7099104
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204421-greenpeace-kommentar-zur-schweinemarkt-konferenz-der-agrarminister-innenVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Greenpeace-Recherche: Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen 10 Millionen Tonnen CO2
Wie Edeka, Rewe und Kaufland ihre Klima- und Tierwohlversprechen brechen
Stellungnahme zur Stoffstrombilanzverordnung
Christiane Huxdorff warnt davor, dass eine verursachergerechte Kontrolle der Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch Überdüngung unmöglich wird.
Greenpeace-Recherche zu antibiotikaresistenten Keimen: Mehr als jedes dritte Supermarkt-Fleischprodukt belastet
Bakterien mit Resistenzen gegen Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten wurden in zwölf von 31 Schweinefleisch-Proben (39 Prozent) nachgewiesen, sowie in sechs von zwölf Hähnchenfleisc...