Vor heutigem EU Gipfel: Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten demonstrieren mit Heißluftballon für starkes Klimaziel
Brüssel, 10. 12. 2020 - Mit einem 25-Meter großen Heißluftballon demonstrieren Greenpeace Aktive heute vor dem Beginn des EU-Gipfels in Brüssel für ein starkes Klimaziel.
Der Ballon mit einem Volumen von 3000 m3 steigt über einem Park in Sichtweite des EU Ratsgebäudes auf und trägt die Aufschrift “EU: What planet are you on?” (“EU: Auf welchem Planeten lebt ihr?”). Mit Handbannern appellieren die Aktivistinnen und Aktivisten auch an die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und fordern “Kanzlerin Merkel: Mehr Klimaschutz für Europa!”
“Regierungen in aller Welt und Millionen Menschen schauen heute auf Brüssel", sagt Greenpeace-Klimaexpertin Lisa Göldner. "Die EU, Kanzlerin Merkel und die schon heute von der Klimakrise Bedrohten können sich kein schwaches Klimaziel leisten. Damit die in das Pariser Abkommen gesetzten Hoffnungen erfüllt werden, muss die EU den Weg in eine klimaneutrale Gesellschaft mit einem starken Klimaziel ebnen.”
Fünf Jahre nach Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens und ein Jahr nach Verabschiedung des EU Green Deal, wollen die 27 EU-Staatsoberhäupter das alte Klimaziel nachbessern. Um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssten die CO2-Emissionen laut Klimawissenschaft bis 2030 um 65 Prozent sinken. Bekannt gewordene Beschlussvorlagen sehen jedoch ein Absenken um lediglich netto 55 Prozent vor. Erstmals sollen Emissionen abgezogen werden, die von Wäldern und Böden gespeichert werden. Dadurch müssten die Mitgliedsstaaten den Ausstoß klimaschädlicher Gase tatsächlich um lediglich bis 50,5 Prozent senken - knapp ein Zehntel weniger.
Folgt man den bisher geplanten europäischen Klimaschutzmaßnahmen und -zielen, steuert die EU auf eine Treibhausgasreduktion um 46 Prozent bis 2030 zu.
“Fünf Jahre nach Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens und Mitten in einer sich zuspitzenden Klimakrise wollen sich Kanzlerin Merkel und ihre europäischen Kolleginnen und Kollegen mit schmutzigen Bilanztricks aus der Verantwortung mogeln. Warme Worte und leere Versprechen von Angela Merkel retten das Klima nicht. Europa braucht echten Klimaschutz”, sagt Göldner.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Lisa Göldner
- Expertin für Klima und Energie
- lisa.goeldner@greenpeace.org
- 0151-11633674
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zur Einigung auf ein Schuldenpaket
Union und SPD haben sich mit den Grünen heute auf eine Reform der Schuldenbremse sowie auf ein Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz geeinigt. Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser si...
Greenpeace zu den heutigen CO2-Projektionen des Umweltbundesamts
Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien und eine schwache Konjunktur haben Deutschland seine Klimaziele im Jahr 2024 erreichen lassen, zeigt der heute vorgestellte Projektionsbericht des...
Asyl- und klimapolitische Forderungen der Union rechtlich nicht haltbar
Nach einem neuen Rechtsgutachten der Kanzlei Günther, das PRO ASYL und Greenpeace heute gemeinsam veröffentlichen, verstoßen mehrere Vorschläge der Union zur Asyl- und Klimapolitik aus dem Wahlkamp...
Greenpeace zum geplanten Finanzpaket von Union und SPD
Union und SPD haben sich gestern auf ein historisches Finanzpaket geeinigt.
Greenpeace zu den Sondierungen zwischen Union und SPD
Bei den heute fortgesetzten Sondierungen zwischen Union und SPD soll es auch um finanzielle Spielräume der kommenden Bundesregierung gehen.