Gegen eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung in Deutschland hatte sich Klöckner mehrfach ausgesprochen, da diese nur EU-weit geregelt werden könne. Rechtsgutachten belegen, dass dies aber auch auf nationaler Ebene möglich wäre. Es kommentiert Greenpeace-Agrarexpertin Stephanie Töwe:
Ministerin Klöckner hat offensichtlich keinerlei Interesse an Fortschritten im Tierschutz in den Ställen. Denn anstatt im EU-Agrarrat eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung voranzutreiben, versucht sie ihr windelweiches freiwilliges Tierwohlkennzeichen jetzt auf europäischer Ebene zu vermarkten. Das bringt weder dem Großteil der Tiere etwas, noch verschafft es Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Durchblick beim Einkauf.
Der EU-Agrarrat sollte eine für alle EU-Staaten verpflichtende Haltungskennzeichnung von Fleisch auf den Weg bringen, statt Klöckners Vorschlag eines freiwilligen Labels zu folgen. Denn nur wenn wie bei Eiern gesetzlich verpflichtend gekennzeichnet ist, wie die Tiere gehalten wurden, kann dies echte Transparenz entfalten. Über den Verkaufspreis erhielten Landwirtinnen und Landwirte dann höhere Einkünfte, wenn sie ihre Tiere nach höheren Standards hielten, zum Beispiel in Ställen mit Auslauf.Stephanie Töwe. Greenpeace-Agrarexpertin
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Kristina Oberhäuser
- Pressesprecherin Agrarwende
- kristina.oberhaeuser@greenpeace.org
- 0171-7099104
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace: Werbeaktionen für Fleisch nehmen deutlich zu
Korrektur: Uns ist ein Fehler unterlaufen: In der PM vom 7. Mai 2025 um 6 Uhr haben wir geschrieben, dass die Zahl der Werbeaktionen für Billigfleisch aus den schlechtesten Haltungsformen um 22 Pro...
Greenpeace: Werbeaktionen für Billigfleisch nehmen deutlich zu
Die führenden Supermarktketten in Deutschland handeln entgegen ihrem Versprechen zum Schutz von Umwelt, Klima und Tieren. Die Zahl der Werbeaktionen für Billigfleisch aus den schlechtesten Haltungs...
Stellungnahme zu den Aussagen des designierten Bundeslandwirtschaftsministers Alois Rainer (CSU) zu Fleischpreisen
Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace, findet es an der Zeit, eine unbequeme Wahrheit ans Licht zu bringen. Billiges Fleisch ist eine teure Illusion – wir zahlen den wahren Preis mi...
Umwelt- und Gesundheitskosten des Ernährungssystems belasten Wirtschaft und Gesellschaft mit Milliarden Euro im Jahr
Der hohe Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten, aber auch von Zucker und Fett, hat gravierende Folgen für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Die sogenannten externen Kosten de...
Greenpeace-Stellungnahme zum Bericht der AG Landwirtschaft in den Koalitionsverhandlungen
Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace, sieht in der Unverbindlichkeit die Gefahr, dass vereinbarte Klimaziele und der dringend notwendige Arten- und Umweltschutz in Gefahr geraten