Köln 15. 2. 2021 – Mit einem 4 x 6 Meter großen Karnevalswagen protestieren 10 Greenpeace Aktivistinnen und Aktivisten am heutigen Rosenmontag vor dem Kölner Dom gegen die Braunkohlepläne von NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet.
Auf dem Wagen des bekannten rheinischen Wagenbauers Jacques Tilly ist Laschet mit Karnevalshut als Fahrer eines Schaufelradbaggers zu sehen, der eine Kirche abreißt. Auf dem Karnevalshut steht “Trotz Corona - Laschet bleibt Jeck wie eh und Jeh”, an dem Wagen „CDU: Heimat zerstört, Kohle Alaaf!“. Die Klimaschützer:innen greifen damit die Tradition des Rheinischen Karnevals auf, satirisch politische Missstände anzuprangern. Sie fordern von Armin Laschet, die klimaschädliche Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II zu stoppen und den Abriss von weiteren Dörfern und Kirchen zu beenden.„Mitten in der Klimakrise weiter Braunkohle abzubauen, greift die Glaubwürdigkeit der Union an“, sagt Bastian Neuwirth, Klimaexperte von Greenpeace “Laschet muss seine närrische Politik beenden, die sich gegen Klima, Kultur und die Menschen richtet.”
In NRW steht in diesem Frühling eine Leitentscheidung an, wie die Grenzen der Tagebaue im Rheinischen Revier zukünftig gesteckt werden. Trotz des Kohleaussstiegs hält Laschet bisher an der geplanten Umsiedlung von weiteren Dörfern für den Braunkohleabbau fest, über 1500 Menschen sollen umgesiedelt werden. RWE will dadurch fast 900 Millionen Tonnen Braunkohle bis 2038 abbauen. Mit dieser Menge könnte die Bundesregierung die Ziele des Pariser Klimaabkommens für Deutschland nicht mehr erreichen. “Wer Kanzler werden will, muss Klimaschutz können.“ sagt Neuwirth “Sonst ist er der falsche Mann am Platz. Die Pariser Klimaziele entscheiden sich für Deutschland am Rheinischen Tagebau.”
Der fortgesetzte Braunkohleabbau in NRW wird von weiteren gesellschaftlichen Akteuren hinterfragt. Im Januar setzte der Aachener Bischof Helmut Dieser die erbetene Entweihung der Kirche von Keyenberg - eines der bedrohten Dörfer - vorerst aus. Er betonte, dass für den Klimaschutz eine konsequente Verringerung des CO2-Ausstoßes und der Tagebaue nötig und der Erhalt der Dörfer möglich sei. Die Entweihung wäre Voraussetzung für den späteren Abriss durch den Kohlekonzern RWE. Auch ein vom Bundeswirtschaftsministerium bis Dezember 2020 unter Verschluss gehaltenes Gutachten bestätigte, dass es für die Energieversorgung nicht notwendig sei, die Dörfer zu zerstören.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zur Forderung der IG Metall, das EU-Verbrenner-Aus abzuschwächen
Die Industriegewerkschaft Metall hat sich heute gemeinsam mit dem Lobbyverband der Automobilwirtschaft VDA gegen den beschlossenen EU-weiten Zulassungsstopp von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab de...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren vor dem Bohrturm in Reichling: “Gas stoppen”!
An Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger richteten sie mit dem Protest in Reichling die Forderung, die Konzession für die Bohrfirma nicht zu verlängern.
Greenpeace zum Taxonomie Urteil des Europäischen Gerichts
Mit dieser Entscheidung legitimiert das Europäische Gericht Greenwashing im Finanzsektor und untergräbt die europäischen Klimaziele.
Gasbohrung vor Borkum: Vertrag mit Niederlanden verstößt gegen Grundgesetz und Völkerrecht
Der Vertrag zwischen Deutschland und den Niederlanden zur grenzüberschreitenden Erdgasausbeutung vor der Nordseeinsel Borkum ist verfassungs- und völkerrechtswidrig. Er verstößt sowohl gegen das Pa...
Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen
Die Verfassungsbeschwerden von fünf deutschen Umweltverbänden für ausreichenden Klimaschutz haben eine wichtige Hürde genommen. Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung, Bundesrat, Bund...