Berlin, 16. 2. 2021 – Auf das Bundeskanzleramt projizieren Greenpeace Aktivist:innen seit den frühen Morgenstunden die Botschaft “Lieferkettengesetz – Schwindel”. Sie protestieren damit gegen die Eckpunkte, auf die sich die Bundesregierung am Freitag einigte.
Nach Ansicht von Greenpeace ist das Gesetz ohne zivilrechtliche Haftung und die Berücksichtigung der gesamten Lieferkette nicht ausreichend wirksam. Die Sorgfaltspflichten der Unternehmen zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten in den globalen Lieferketten lassen sich so nicht gewährleisten. “Die Umwelt- und Menschenrechtsverbrechen geschehen vor allem am Anfang der globalen Lieferketten und damit in Produktionsländern außerhalb der EU”, sagt Viola Wohlgemuth, Expertin für Konsum und Ressourcenschutz bei Greenpeace. “Ein Lieferkettengesetz muss gewährleisten: Wer Umweltschutz und Menschenrechte aus Profitgier missachtet, wird künftig zur Verantwortung gezogen – egal, in welchem Land das geschieht.”
CDU und SPD können im Bundestag die Blockade von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auflösen und den Gesetzentwurf zu echter Wirksamkeit bringen. “Die CDU muss jetzt im Wahlkampf zeigen, dass ihr christliche Werte und Verantwortung wichtig sind”, sagt Wohlgemuth. Bis zuletzt hatten vor allem Wirtschaftsminister Altmaier und der Wirtschaftsflügel der Union auf die Bremse getreten. Eine Einigung über das Gesetz war nach monatelangem Streit vergangenen Freitag von der Bundesregierung angekündigt worden. “Die Hoffnung ruht jetzt auf dem parlamentarischen Prozess, der sich in den nächsten Monaten anschließt. Die Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen in den Lieferketten liegt jetzt bei der CDU.”
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralteten Tankern
Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute zehn Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock. Auf Schlauchbooten haben die Umw...
Greenpeace-Recherche deckt auf: Russische Ölexporte mit veralteten Tankern gefährden deutsche Ostseeküste
Russische Ölexporte mit maroden Schiffen der sogenannten Schattenflotte stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. Das Risiko einer Ölkatastrophe vor der deutschen Küste ist seit Beginn des...
NRW-Umweltministerium untätig: Mikroplastik verschmutzt Gebiet um Industrieanlagen am Rhein
Der Rhein zwischen Köln und Düsseldorf wird offenbar durch den Chemiepark Dormagen zusätzlich mit Mikroplastik verschmutzt, wie neue Messungen von Greenpeace zeigen. Die Ergebnisse der zweitägigen ...
Presse-Einladung: Greenpeace sucht Verursacher von industriellem Plastikmüll im Rhein
Jeden Tag transportiert der Rhein hunderte Millionen Plastikkügelchen in Richtung Nordsee. Bislang wurden jedoch keine Verursacher ausgemacht. Das will Greenpeace jetzt ändern.
Mietende bekommen erstmal Geld aus der CO2-Abgabe zurück: „Ein überfälliger Schritt“
Mit den ab jetzt eintreffenden Nebenekostenabrechnungen werden vielen Mieter:innen die CO2-Abgaben auf ihre Heizkosten vom Vermieter erstattet. Wer sich über Geld freuen kann und warum das gut fürs...