Hamburg, 22.02.2021 - Die europäischen Agrar- und Fischereiminister haben am 22.2.21 in Brüssel erneut die Fischfangquoten für die Nordsee besprochen. Aufgrund der schwierigen Brexit-Abstimmungen der EU mit Großbritannien sind die bisher beschlossenen Quoten nur vorläufig, eine Einigung wird aber für Ende März erwartet. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) betonte heute vor allem die wirtschaftliche Perspektive der deutschen Fischer. Es kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:
Kleine deutsche Handwerksfischer sind von diesen Nordsee-Fanquoten nicht betroffen. In den fraglichen Gebieten beuten ausschließlich deutschgeflaggte riesige Hochseetrawler die Fischgründe aus, die von einer einzigen Fangfahrt mit tausenden Tonnen Fisch zurückkehren. Nachhaltigkeit sieht anders aus und diese Fischerei gehört abgeschafft.
Statt sich für die hochtechnisierte Industriefischerei einzusetzen, sollte die Bundesfischereiministerin angesichts der dramatisch schwindenden Bestände in Nord- und Ostsee neue Perspektiven für die küstennahe, familiengeführte Kleinfischerei entwickeln. Nur so können die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in der Region gehalten werden.Thilo Maack, Greenpeace-Meeresbiologe
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