Hamburg, 12. 3. 2021 – Mit einem Fotobanner des zerstörten “Immerather Doms” demonstrieren Greenpeace Aktivist:innen am Samstag in 46 Städten vor historischen Kirchen wie dem Aachener und Kölner Dom, der Dresdner und der Münchner Frauenkirche und dem Hamburger Michel.
Die Klimaschützer:innen fordern einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle, für die in Deutschland noch immer Dörfer und Kirchen zerstört werden sollen. Die fast 130 Jahre alte St. Lambertus Kirche (bekannt als “Immerather Dom”) wurde 2018 gegen starken Protest für den Tagebau Garzweiler II in NRW abgerissen. „Armin Laschet will Kirchen und Klima für Braunkohle zerstören“, steht auf einem weiteren Banner.
“Wenn ausgerechnet ein Christdemokrat wie Armin Laschet Kirchen für Kohle einreißen lässt, dann bringt das die rücksichtslose Klimapolitik der Union auf den Punkt”, sagt Greenpeace Klimaexperte Bastian Neuwirth. “Will Laschet Vorsitzender einer zukunftsgewandten Partei sein, darf er nicht länger eine gestrige Energiepolitik betreiben, die Klima, Kirchen und Natur zerstört.”
Trotz beschlossenem Kohleausstieg plant Laschet, den Braunkohleabbau in NRW auszuweiten. Damit würden über 1500 Menschen ihre Heimat verlieren, Dörfer und Kirchen abgerissen. Die Leitentscheidung zu den künftigen Abbaugrenzen der Tagebaue wird im April erwartet. Im Rheinland wurden bereits mehr als 45.000 Menschen für Braunkohletagebaue umgesiedelt und über 100 Dörfer und Weiler samt jahrhundertealten Kirchen und Kulturdenkmälern zerstört.
Der Braunkohlekurs des CDU-Chefs stößt auch in der Kirche auf öffentliche Kritik. In einem im Februar veröffentlichten Appell von knapp 50 Organisationen (https://bit.ly/3t2YfUL) fordern katholische und evangelische Kirchenverbände die Zerstörung von Heimat und Dörfern zu stoppen und mit der anstehenden Leitentscheidung die bedrohten Ortschaften zu erhalten - auch für den Klimaschutz. Wird der Kohleabbau wie von Laschet geplant ausgeweitet, kann Deutschland die Pariser Klimaschutzziele nicht einhalten. Aktuelle Gutachten belegen zudem, dass es für die Energieversorgung in Deutschland keinen Grund gibt, Dörfer für Braunkohletagebaue zu opfern.
Eine Übersicht zu allen teilnehmenden Städten finden Sie hier: https://bit.ly/3qER83d
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Stellungnahme zu erster Lesung CO2-Speichergesetz im Bundestag
Ein offener Brief der Umweltverbände kritisiert das Vorhaben der Bundesregierung scharf, CO2-Endlager in der Nordsee zu schaffen.
Greenpeace-Report “Irrweg CCS”: Verpressen von CO2 ist teuer, riskant und kaum umsetzbar
Kohlendioxid abzuscheiden und im Boden zu verpressen, kann der deutschen Wirtschaft nicht zur Klimaneutralität verhelfen. Zu diesem Schluss kommt der Report “Irrweg CCS”, den das Forschungsbüro Ene...
Greenpeace entdeckt weitere artenreiche Steinstrukturen am Meeresgrund vor Borkum
Weitere artenreich bewachsene Steinformationen, sowie bedrohte Tiere und Pflanzen hat Greenpeace bei Tauchgängen in der Nordsee vor Borkum entdeckt. Die Fundstelle befindet sich weniger als 20 Mete...
Greenpeace-Stellungnahme zu LBEG-Genehmigung für Gasbohrungen in der Nordsee
Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat heute trotz vieler Proteste und wichtiger Gründe gegen das Projekt die Bohrungen des niederländischen Konzerns One-Dyas a...
Bäume statt Bohrturm! Greenpeace-Aktivist:innen bepflanzen Bohrplatz in Reichling
17 Greenpeacve-Aktivist:innen haben auf dem gerodeten Bohrplatz im oberbayerischen Reichling zehn Bäume gepflanzt. Das Unternehmen Genexco will dort im September nach Erdgas bohren und hatte die Fl...