Kommentar: Europäische Entscheidung zu Fischfangquoten für die Nordsee

Auch deutsche Supertrawler dürfen weiter ausbeuten

Hamburg, 17.03.2021 – Die EU, Großbritannien und Norwegen haben sich gestern Abend auf diesjährige Fischfangquoten für die Nordsee geeinigt. Danach dürfen im Vergleich zu den Gesamtfangmengen 2020 ein Viertel weniger Seelachs, knapp 2,5 Prozent weniger Scholle und rund 7,5 Prozent weniger Hering gefangen werden. Bei Schellfisch und Wittling gibt es einen Anstieg um je rund 20 Prozent. Die Quoten kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:

Die Eigner der deutschen Supertrawler reiben sich die Hände: Fischereiministerin Julia Klöckner hat ihnen ihren Anteil an der Heringsquote von 350.000 Tonnen und damit die Pfründe gesichert. Die riesigen deutschgeflaggten Hochseetrawler kehren von einer einzigen Fangfahrt in britische Gewässer mit tausenden Tonnen Fisch zurück. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Diese Fischerei gehört abgeschafft.
Die kleinskalige, handwerkliche Fischerei, die Arbeitgeber und Wertschöpfer entlang der deutschen Meeresküsten ist, geht leer aus. Angesichts der dramatisch schwindenden Bestände in Nord- und Ostsee sollte Klöckner neue Perspektiven für die küstennahe, familiengeführte Kleinfischerei entwickeln. Nur so können die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in der Region gehalten werden. Thilo Maack, Greenpeace-Meeresbiologe

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