Hamburg, 12. 4. 2021 – Zehn Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima will die japanische Regierung morgen bekanntgeben, wie mit dem verstrahlten Kühlwasser aus der Reaktorruine verfahren werden soll. Rund um das AKW stehen inzwischen mehr als tausend Behälter mit insgesamt 1,2 Millionen Tonnen kontaminiertem Wasser.
Eine Reinigungsanlage schafft es nicht, Tritium und andere radioaktive Substanzen vollständig herauszufiltern. Jetzt wird von der Regierung offenbar geplant, das Abwasser ab kommendem Jahr verdünnt ins Meer zu leiten. Es kommentiert Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace:
Betreiber und Regierung wollen offenbar auf die billigste Variante zurückgreifen und das radioaktive Wasser im Meer verklappen. Der Pazifik soll zur Müllkippe werden.Dabei gibt es durchaus Alternativen. Platz für weitere Wassertanks ließe sich organisieren, genauso wie man auch immer weiteren Platz schaffen muss für abgetragene kontaminierte Erde. Die japanische Regierung muss eine alternative Lösung für den Umgang mit dem Strahlenmüll entwickeln.Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace
Anmerkungen: Laut einer aktuellen Greenpeace-Untersuchung laufen mindestens zehn AKW in der EU ohne ausreichendes Sicherheitskonzept zum Schutz vor Naturkatastrophen. Untersucht wurden Reaktoren in Deutschland, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Belgien, Frankreich, Schweiz, Schweden und Spanien. Häufigste Mängel sind ein fehlender wirksamer Schutz gegen Überflutungen und Erdbeben.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Björn Jettka
- Pressesprecher Atomkraft, Fischsterben, Schattenflotte, PFAS
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204283-kommentar-radioaktives-wasser-aus-dem-akw-fukushima-soll-ins-meer-abgelassen-werden/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren vor dem Bohrturm in Reichling: “Gas stoppen”!
An Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger richteten sie mit dem Protest in Reichling die Forderung, die Konzession für die Bohrfirma nicht zu verlängern.
Gasbohrung vor Borkum: Vertrag mit Niederlanden verstößt gegen Grundgesetz und Völkerrecht
Der Vertrag zwischen Deutschland und den Niederlanden zur grenzüberschreitenden Erdgasausbeutung vor der Nordseeinsel Borkum ist verfassungs- und völkerrechtswidrig. Er verstößt sowohl gegen das Pa...
Greenpeace-Stellungnahme zum Bohrbeginn in Reichling
Im oberbayerischen Reichling hat die Gasbohrung begonnen. Das hat die Regierung von Oberbayern bestätigt. Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin von Greenpeace Bayern, fordert Bayerns Wirtschaftsmini...
Braunkohlekonzern Leag: Analyse warnt vor Finanzierungslücken bei der Rekultivierung der Tagebaue
Der Konzernumbau beim Lausitzer Energiekonzern Leag verschiebt Milliardenrisiken aus dem Braunkohlegeschäft auf die Allgemeinheit, so eine Analyse des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)...
Greenpeace-Stellungnahme zu bevorstehender Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes
Sophia van Vügt, Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik, bestreitet, dass CCS dem Klimaschutz hilft.