Hamburg, 15.04.2021 – Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg bestätigte heute das künftige europäische Verbot der Fischerei mit so genannten Pulsbaumkurren. Bei dieser Fischfangtechnik werden Fische mit Stromstößen ins Netz gescheucht. Damit wiesen die Richter eine Klage der Niederlande ab, die das Verbot kippen wollten. Es bleibt demnach beim Beschluss der EU-Staaten und des Europaparlaments, dass in EU-Gewässern ab Juli nicht mehr mit Pulsbaumkurren gefischt werden darf. Das Urteil kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:
Der Europäische Gerichtshof bewahrt die Meere vor einer der zerstörerischsten Fangmethoden überhaupt. Untersuchungen belegen, dass der elektrische Impuls auch zahlreiche Fische, Würmer und andere Lebewesen im Umfeld der Pulsbaumkurren tötet.
Dieses Urteil ist aber nur ein erster richtiger Schritt. Für den Schutz der Artenvielfalt in den Meeren brauchen wir ähnliche Entscheidungen auch für alle anderen Fangmethoden, die viel Beifang verursachen. Dieses gilt zum Beispiel für die klassischen Baumkurren, mit der in der Nordsee Krabben und Plattfische gefangen werden.Thilo Maack - Meeresbiologe bei Greenpeace
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Gasbohrung vor Borkum: Vertrag mit Niederlanden verstößt gegen Grundgesetz und Völkerrecht
Der Vertrag zwischen Deutschland und den Niederlanden zur grenzüberschreitenden Erdgasausbeutung vor der Nordseeinsel Borkum ist verfassungs- und völkerrechtswidrig. Er verstößt sowohl gegen das Pa...
Greenpeace zum Kabinettsbeschluss zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes
Öl- und Gasausbeutung in Meeresschutzgebieten der Ausschließlichen Wirtschaftszone sollen zukünftig verboten werden, hat das Bundeskabinett heute beschlossen. Greenpeace-Meeresexpertin Daniela von ...
Greenpeace-Stellungnahme zum Ende der Vollversammlung der Internationalen Meeresbodenbehörde zum Tiefseebergbau
Bei der ISA-Vollversammlung herrscht beim Tiefseeschutz Blockade statt Bewegung.
Greenpeace protestiert vor dem Reichstag mit Zehn-Meter-Oktopus gegen Tiefseebergbau
Zum heutigen Beginn des Treffens der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) protestieren 15 Greenpeace-Aktivist:innen mit einem zehn Meter großen Oktopus am Spreeufer vor dem Reichstag für den Sc...
Greenpeace-Stellungnahme zur Abschaffung des Meeresbeauftragten in der neuen Regierung
Zum Abschluss der Nationalen Meereskonferenz in Berlin kündigt Umweltminister Carsten Schneider (SPD) an, dass der Meeresschutz eine seiner Prioritäten sei. Doch ausgerechnet die politische Verantw...