Zur Rheinmetall-Hauptversammlung: Greenpeace-Protest an Lobbyzentrale gegen Waffenexporte in Krisenregionen
Berlin, 11. 5. 2021 – Gegen die Lieferung deutscher Kriegswaffen und sonstiger Rüstungsgüter in Drittländer protestieren heute seit 9 Uhr zehn Greenpeace-Aktive anlässlich der Hauptversammlung der Rheinmetall AG.
Am Pariser Platz, vor der Lobbyzentrale des größten deutschen Rüstungsherstellers, haben die Aktivistinnen und Aktivisten 50 Nachbildungen von Kindersärgen aufgestellt und weitere 50 vor dem Bundeskanzleramt. Auf einem 3 Meter x 1,50 Meter großen Banner steht „Stop arms exports! #EntrüstungJetzt“, „Waffenexporte stoppen! #EntrüstungJetzt”. „Das Blutvergießen in Krisen- und Kriegsgebieten beginnt hier in Deutschland, nämlich bei Rüstungskonzernen wie Rheinmetall, die unter Billigung der Bundesregierung Waffen in die Krisengebiete der Welt exportieren“, sagt Greenpeace-Abrüstungsexperte Alexander Lurz. „Deutsches Kriegsmaterial für drei Milliarden Euro geht jedes Jahr in Drittländer. Dieses ist mitverantwortlich für Tod und Verstümmelung tausender Kinder und richtet unermessliches Leid an.“
Laut Unicef wurden 12.000 Kinder allein 2018 in Kriegen und Konflikten getötet oder verstümmelt, eine Zahl, die seit Jahren wächst (http://bit.ly/GPUnicef). Deutschland hat in den letzten fünf Jahren Rüstungsgüter für durchschnittlich 3,3 Milliarden Euro in Drittländer geliefert, also Länder außerhalb von EU, Nato und gleichgestellten Staaten. Rheinmetall erzielte im Jahr 2020 21,3 Prozent seines Umsatzes im Rüstungsbereich mit Drittländern. Waffentechnologie von Rheinmetall wird in fast allen Kriegen und Bürgerkriegen der Welt eingesetzt. „Die unionsgeführte Bundesregierung und die deutsche Rüstungsindustrie agieren Hand in Hand: Die einen verkaufen, die anderen genehmigen. Die nächste Regierung muss diese verfilzte Liaison auflösen, die andernorts Leben und Unversehrtheit unschuldiger Menschen vernichtet“, so Lurz. „Wenn die Regierung behauptet, eine restriktive Rüstungsexportpolitik zu betreiben, so ist in Wahrheit das Gegenteil der Fall.“
Greenpeace fordert deshalb ein Rüstungsexportkontrollgesetz, das Exporte außerhalb der EU und EU-gleichgestellten Staaten vollständig ausschließt. Einen Entwurf für ein restriktives Rüstungsexportgesetz hat die Friedens- und Umweltschutzorganisation im April 2021 erarbeitet (online hier).
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum neuen Wehrdienstgesetz
Nach langen Verhandlungen soll heute im Bundestag das Wehrdienstmodernisierungsgesetz beschlossen werden.
Solarkraft für mehr Energiesicherheit: erste Installationen zur Versorgung von Krankenhäusern in der Ukraine gestartet
Greenpeace Ukraine und die deutsche Biohaus-Stiftung unterstützen bei der Installation einer neuen Solaranlage im Zentralkrankenhaus von Nadwirna (Region Iwano-Frankiwsk) – ein Projekt, das die Ver...
Greenpeace zur Einigung der Wehrpflicht
Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich das Verteidigungsministerium und die Regierungsfraktionen auf einen Kompromiss zum Wehrdienstmodernisierungsgesetz (WDModG) geeinigt.
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...
Bundeswehr-Stiefel vor dem Bundestag – Greenpeace Jugend sagt Nein zur Wehrpflicht
Vor der heutigen Sachverständigenanhörung zum Wehrdienstgesetz im Bundestag protestieren Jugendliche von Greenpeace vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin gegen die geplante Rückkehr zur Wehrpflicht.