Hamburg, 21. 5. 2021 – Am internationalen Tag der Artenvielfalt demonstrieren Greenpeace-Ehrenamtliche morgen in mehr als 30 Städten wie Hamburg, Ulm und Köln für einen Stopp des EU-Mercosur Handelsabkommens. An Infoständen fordern sie: “Detox now! Jetzt Handel entgiften, Peter Altmaier!”
Wird das geplante Abkommen mit den südamerikanischen Staaten beschlossen, sinken die Exportzölle auf Pestizide, die in der EU oftmals verboten sind. Ihr Absatz dürfte dadurch steigen. “Es kann nicht sein, dass Wirtschaftsminister Altmaier angesichts der ökologischen Krise an so einem Killer-Deal für Artenvielfalt und Klima festhält”, sagt Greenpeace-Sprecherin Gesche Jürgens. “Die Bundesregierung muss das Abkommen endgültig ablehnen.” Interessierte können sich vor Ort über den Zusammenhang zwischen dem Handelsabkommen und einem verstärkten Einsatz der hochgefährlichen Pestizide in Brasilien informieren und direkt eine Greenpeace-Petition gegen das geplante Handelsabkommen unterzeichnen.
Greenpeace veröffentlichte vergangenen Mittwoch die Ergebnisse einer Pestizid-Untersuchung. Sie zeigt: Von 70 getesteten Papayas, Mangos, Melonen, Limetten und Feigen aus Brasilien enthielten 59 Rückstände von Pestiziden. Unter den Wirkstoffen wurden elf gefunden, die in der EU nicht zugelassen sind. Einige der gefundenen Wirkstoffe werden auch von Bayer vertrieben oder können BASF zugeordnet werden. In 64 Prozent der Proben hat das akkreditierte und unabhängige Labor ganze Pestizid-Cocktails nachgewiesen. Über die Hälfte der Früchte waren mehrfach belastet, es fanden sich bis zu neun verschiedene Rückstände auf einer Papaya.
Pestizide sind ein höchst problematisches Handelsgut. Sie belasten Böden und Gewässer und schaden insbesondere den Menschen, die sie anwenden. Zudem stehen die Ackergifte in engem Zusammenhang mit dem weltweiten Artensterben. Brasilien gehört zu den größten Verbrauchern von Pestiziden weltweit - mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung, Umwelt und Artenvielfalt. Davon profitieren deutsche Chemiekonzerne wie Bayer und BASF. Mehr als zwei Drittel der Wirkstoffe, die die deutschen Unternehmen in Brasilien verkaufen, sind als hochgefährliche Pestizide eingestuft.
“Mit dem Abkommen manifestiert sich eine höchst fragwürdige Praxis”, so Jürgens. “Minister Altmaier unterstützt damit den Profit von Chemiekonzernen bei einem dreckigen Geschäft. Was für die heimischen Felder und Äcker zu giftig ist, wird ins außereuropäische Ausland verlagert.”
>>>Eine Übersicht der einzelnen Städte inklusive Zeit- und Ortsangaben finden Sie unter diesem Link.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204260-greenpeace-gruppen-fordern-giftiges-eu-mercosur-handelsabkommen-zu-stoppen/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungahme zum Ergebnis der UN-Verhandlungsrunde zum Plastikabkommen
Die sechste Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens endet ohne abschließendes Abkommen. Die Positionen der Länder klaffen so weit auseinander, dass keine Einigung möglich ist.
Plastikkonferenz in Genf: Greenpeace-Aktivist:innen protestieren mit schwarzer Farbe gegen Plastikflut
Für ein starkes Abkommen gegen die Plastikflut protestieren heute morgen 22 Greenpeace-Aktivist:innen am Palais des Nations in Genf. Ihr Protest richtet sich gegen den übermäßigen Einfluss der foss...
Greenpeace-Stellungnahme zum Start der UN-Plastikkonferenz
Die fünfte UN-Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommen beginnt am 4. August 2025 – und mit ihr die vielleicht letzte Chance, die Plastikflut wirksam einzudämmen. Greenpeace-Plastikexperte...
Historische Chance: UN-Plastikabkommen entscheidet sich in Genf – Mediabriefing von Greenpeace
Vom 5.–14. August 2025 verhandeln die UN in Genf über ein globales Plastikabkommen. Ziel ist ein verbindlicher Vertrag zur Regulierung der gesamten Plastikkette. Greenpeace fordert Reduktionsziele,...
Greenpeace: Plastikproduktion verbraucht allein in Deutschland 9 Millionen Tonnen Öl und Gas
Für die Produktion von Plastik werden allein in Deutschland fast neun Millionen Tonnen an Öl und Gas pro Jahr verbraucht – das zeigt ein neuer Greenpeace-Bericht. Mehr als ein Viertel der rund 16.0...