Hamburg, 4. 6. 2021 - Nach dem Untergang des Containerschiffes “X-Press Pearl” gefährden neben Chemikalien und Plastik jetzt auch 278 Tonnen Schwer-, 50 Tonnen Gasöl und 20 Container mit Schmieröl die Region. Das Unglück ist der zweite schwere Schiffsunfall innerhalb von neun Monaten in der Region. Im September 2020 war der Tanker “New Diamond” vor Sri Lanka havariert und vor der Küste gesunken. Es kommentiert Christian Bussau, Meeresbiologe von Greenpeace:
„Der einzigartigen Unterwasserwelt Sri Lankas droht die nächste Katastrophe. Laufen die knapp 350 Tonnen Öl der ,X-Press Pearl’ auch nur teilweise aus, drohen den dort lebenden Wal- und Riffhaien, Meeresschildkröten sowie Pott- und Blauwalen massive Schäden. Insbesondere das giftige Schweröl aus den Tanks des Schiffes würde sich nur langsam über viele Jahre abbauen. Hunderte Tonnen Plastikpellets sind während der vergangenen eineinhalb Wochen vor dem Untergang des Schiffes bereits an die Strände gespült worden.Christian Bussau, Greenpeace-Meeresexperte
Glück im Unglück, die X-Press Pearl liegt in 21 Meter Tiefe und ist relativ gut zu erreichen. Die Behörden müssen jetzt schnell handeln, das Öl abpumpen und so Schlimmeres verhindern. Nur schnelles und konsequentes Handeln der Behörden kann im Falle einer Havarie helfen. Dafür fehlen weltweit jedoch entsprechend ausgestatteten Häfen. Die Internationale Maritime Organisation IMO fordert deshalb seit langem Nothäfen an viel befahrenen Schifffahrtsrouten und hat mehrere Resolutionen zum Thema verabschiedet. Küstenstaaten wie Sri Lanka aber auch Staaten in Europa und Amerika müssen sich besser auf Öl- und Schiffsunfälle vorbereiten.Christian Bussau, Greenpeace-Meeresexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Christian Bussau
- Greenpeace-Experte für Öl und Ölunfälle
- Christian.Bussau@greenpeace.org
- 01718780805
-
- Björn Jettka
- Pressesprecher Wetter-Extreme, Fischsterben, Schattenflotte
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204233-kommentar-zum-schiffsunfall-der-x-press-pearl-vor-sri-lankaVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace zum Abschluss der Konferenz der Internationalen Walfangkommission
Konferenz der Internationalen Walfangkommission in Peru geht mit einem Teilerfolg zu Ende: Zum ersten Mal seit 23 Jahren verabschiedet sie wieder eine Resolution, die das Moratorium gegen den komme...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralteten Tankern
Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute zehn Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock. Auf Schlauchbooten haben die Umw...
Greenpeace-Recherche deckt auf: Russische Ölexporte mit veralteten Tankern gefährden deutsche Ostseeküste
Russische Ölexporte mit maroden Schiffen der sogenannten Schattenflotte stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. Das Risiko einer Ölkatastrophe vor der deutschen Küste ist seit Beginn des...
Arktis unter Druck: Greenpeace-Bericht warnt vor verheerenden Folgen des geplanten Tiefseebergbaus
Von den kleinsten Organismen bis hin zu Walen – Norwegens geplanter Tiefseebergbau in der Arktis könnte die empfindliche Meeresumwelt unwiederbringlich schädigen. Davor warnt ein neuer Greenpeace-B...
Greenpeace-Expertin bei Treffen der Walfangkommission in Peru
Das kommenden Montag im peruanischen Lima beginnende zweijährliche Treffen der Internationalen Walfangkommission (IWC) bietet die Chance auf ein neues Schutzgebiet für Wale im Südatlantik.