Berlin, 10. Juni 2021 - Heute wird der Bundestag über das Gesetzespaket der Bundesregierung für die nationale Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) abstimmen. Damit wird geregelt, wohin die EU-Agrarsubventionen in Deutschland fließen. Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben sich im Vorfeld darauf geeinigt, nach welchen Kriterien die jährlich sechs Milliarden EU-Fördermittel im deutschen Agrarsektor ab dem Jahr 2023 vergeben werden sollen. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken:
„Union und SPD tun so, als wäre die Landwirtschaft von der Klimakrise nicht betroffen. Statt bäuerliche Betriebe mit gezielten Anreizen zum Klimaschutz fit für die Zukunft zu machen, beschließt die Große Koalition eine Agrarförderung, die kaum dazu beiträgt die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor zu senken.Lasse van Aken, Greenpeace-Agrarexperte
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat das Gesetzespaket durchgepeitscht, um zu verhindern, dass nach der Bundestagswahl eine neue Regierung eine ambitionierte Agrarreform umsetzt. Mit dem heutigen Beschluss zur Agrarreform verspielt Deutschland die historische Chance, den größten Posten im EU-Budget im entscheidenden Jahrzehnt für den Kampf gegen die Klimakrise in der Landwirtschaft einzusetzen. Unter dieser Politik des Aussitzens, Verzögerns und Verschleppens haben am Ende bäuerliche Betriebe zu leiden, die nicht rechtzeitig unterstützt werden, um die Herausforderungen der Klimakrise zu stemmen.Lasse van Aken, Greenpeace-Agrarexperte
Eine ausführliche Analyse der GAP-Reform liefert das aktuelle Interview mit Lasse van Aken auf unserer Website: https://act.gp/3wnNVJb
Eine Studie des Öko-Instituts zu den ungenutzten Potenzialen der EU-Agrarförderung beim Klimaschutz finden Sie hier: https://www.greenpeace.de/presse/publikationen/ungenutztes-potenzial
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Matthias Lambrecht
- Experte für Agrarwende
- matthias.lambrecht@greenpeace.org
- 0151-42433135
-
- Lasse van Aken
- Experte für Agrarwende, nachhaltige Landwirtschaft, Europäische Agrarpolitik
- lasse.van.aken@greenpeace.org
- 0160-7260337
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204225-greenpeace-kommentiert-beschluss-der-grossen-koalition-zur-eu-agrarforderungVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace: Werbeaktionen für Fleisch nehmen deutlich zu
Korrektur: Uns ist ein Fehler unterlaufen: In der PM vom 7. Mai 2025 um 6 Uhr haben wir geschrieben, dass die Zahl der Werbeaktionen für Billigfleisch aus den schlechtesten Haltungsformen um 22 Pro...
Greenpeace: Werbeaktionen für Billigfleisch nehmen deutlich zu
Die führenden Supermarktketten in Deutschland handeln entgegen ihrem Versprechen zum Schutz von Umwelt, Klima und Tieren. Die Zahl der Werbeaktionen für Billigfleisch aus den schlechtesten Haltungs...
Stellungnahme zu den Aussagen des designierten Bundeslandwirtschaftsministers Alois Rainer (CSU) zu Fleischpreisen
Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace, findet es an der Zeit, eine unbequeme Wahrheit ans Licht zu bringen. Billiges Fleisch ist eine teure Illusion – wir zahlen den wahren Preis mi...
Umwelt- und Gesundheitskosten des Ernährungssystems belasten Wirtschaft und Gesellschaft mit Milliarden Euro im Jahr
Der hohe Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten, aber auch von Zucker und Fett, hat gravierende Folgen für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Die sogenannten externen Kosten de...
Greenpeace-Stellungnahme zum Bericht der AG Landwirtschaft in den Koalitionsverhandlungen
Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace, sieht in der Unverbindlichkeit die Gefahr, dass vereinbarte Klimaziele und der dringend notwendige Arten- und Umweltschutz in Gefahr geraten