Während das LANUV seine Entscheidung auf der Basis von lediglich drei Stichproben getroffen hat, hat das Team von Greenpeace insgesamt 20 Proben rund um den Unglücksort gesammelt oder von Anwohner:innen bekommen. Die Proben wurden von einem für die genannten Schadstoffe akkreditierten Labor im Auftrag von Greenpeace analysiert. Es handelt es sich um neun Wischproben von Oberflächen auf Spielplätzen und in Gärten, sowie sieben Proben von Brandrückständen mit einem Durchmesser von einem bis fünf Zentimeter, die von Privatgrundstücken in den Stadtteilen Bürrig und Opladen stammen. Weitere vier Materialproben werden derzeit noch untersucht. In vier Proben des verrußten Materials wurden PCDD/F-Konzentrationen deutlich oberhalb der Bestimmungsgrenzen nachgewiesen, in zwei davon liegen die Konzentrationen im Bereich des vom LANUV herangezogenen Vergleichswerts (Vorsorgewert für Boden von Kinderspielplätzen), der nicht überschritten werden sollte. Zur Überprüfung der Ergebnisse wird ein zweites Labor herangezogen. Ergebnisse eines breiteren Screenings auf weitere Schadstoffe erwartet Greenpeace Anfang der kommenden Woche. Einen Kurzreport zu den bisherigen Ergebnissen wird Greenpeace im Laufe des Tages veröffentlichen.
Welche Chemikalien in den Tanks der Müllverbrennungsanlage lagerten, ist nach wie vor nicht öffentlich bekannt. Weder die Betreiberfirma Currenta noch die zuständige Bezirksregierung Köln haben Greenpeace auf Nachfrage dazu Auskunft erteilt – sie verweisen auf laufende staatsanwaltliche Ermittlungen. „Da eine unkontrollierte Freisetzung von Schadstoffen stattgefunden hat, haben die Öffentlichkeit und insbesondere die betroffenen Menschen rund um den Chempark ein Anrecht auf Transparenz und vollständige Aufklärung,“ so Manfred Santen.
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